Geschäftsbericht 1929

Geschäftsbericht des Verbandes über das Jahr 1928.
In: Der Buchhändler, 10. Jg., Nr. 13/15, 1.–21. Mai 1929, S. 55.

Der Verlag.

Die Verlagstätigkeit im Jahre 1928 hat sich gegenüber dem Jahre 1927 nicht wesentlich erhöht. Der heimische Verlag hat nach wie vor mit den Absatzschwierigkeiten zu kämpfen, die eine leichtere Kapitals-Investierung nicht zuläßt. Der Verkehr mit dem Sortimente wickelte sich zur Zufriedenheit ab, es sind nirgends Differenzen von Belang vorgekommen. Das Sortiment hat sich angestrengt, so weit als es die allgemein bekannten Verhältnisse im Buchhandel zuließen, auch den heimischen Verlag zu fördern. Die Zahlungs- und Kreditverhältnisse waren normale. Der einzige Zweig, der einen weiteren nennenswerten Aufschwung zu verzeichnen hatte, ist der Bilderbuchverlag. Er konnte im Auslande Fuß fassen und hat auch den Inlandsmarkt sehr stark belegt.

Das Schulbuch krankt nach wie vor an den bekannten Umständen. Das Sortiment muß sich noch mehr an der Aufklärungsarbeit des Publikums beteiligen und darf nicht, wie es noch im Berichtsjahre von einigen Seiten geschah, soweit führen, daß sich Sortimenter durch Zeitungsinserate oder Drucksorten der Schuljugend direkt anbieten, gebrauchte Bücher rückzukaufen; es mag genug des Uebels sein, wenn der Buchhändler in Einzelfällen gebrauchte Schulbücher aus geschäftlichen Gründen zurücknimmt oder gegen neue in Zahlung nimmt. Die verschiedenen Aktionen der Schulbüchersektion haben allenthalben Erfolge gezeigt, das vom Verbande herausgegebene Schriftenplakat hat Absatz gefunden. Eine Erhöhung des Schulbuchabsatzes war, wie die Abschlüsse der Verlage besagen, nicht zu verzeichnen.