Verlag Jul. Kittls Nachf.

Verlag Jul. Kittl Nachf., Mährisch-Ostrau/Ostrava

Zur Geschichte und Geschäftstätigkeit

Kittl Julius Nachf. Keller & Co., Buch-, Kunst-, Musik- und Papierwarenhandlung, Büromaschinen. Kunstgewerbliche Anstalt, Verlags-Buchhandlung, Rastrieranstalt, Geschäftsbücherfabrik, Lithographie, Buch- und Steindruckerei und Buchbinderei. Seit Dezember 1880. Gegründet 1. November 1870. Vollkonzession. Verlag der Ostrauer Zeitung, Morgenzeitung und Silesia.(Adreßbuch für den Buch-, Kunst-, Musikalienhandel und verwandte Geschäftszweige von Österreich mit einem Anhang, enthaltend ein Verzeichnis von Firmen der Nachfolgestaaten und des nächsten Auslandes. Hrsg. von der Buchhandlung Moritz Perles 1937, 60. Folge. Wien: Verlag von Moritz Perles 1937, S. 197.)

Jul. Kittls Nachfolger Briefkopf

Julius Kittl starb am 7. Juni 1922 im 67. Lebensjahr (Quelle: Nekrolog im Adreßbuch des Deutschen Buchhandels 1923.) Siehe die Todesanzeige in Neue Freie Presse (Wien), Nr. 20751, Do., 8. Juni 1922, S. 8: „Hier sind gestorben der Buchhändler und Herausgeber der ‚Österreichischen Morgenzeitung’ in Mährisch-Ostrau Herr Julius Kittl, der während einer Verwaltungsratssitzung des Niederösterreichischen Gewerbevereines vom Schlage gerührt wurde, im 67. Lebensjahre (Leichenbegängnis Samstag, 3 Uhr, Hietzinger Friedhof);“

Laut Miroslava Kyselá (Die regionale deutsche Presse in Mährisch-Ostrau. In: Berichte und Forschung. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 11 (2003). München: R. Oldenbourg Verlag 2003, S. 47–53) hat Julius Kittl ab 1890 die Ostrauer Zeitung und ab 1901 das Ostrauer Tagblatt herausgegeben. Ab 1886 erschien bei Kittl das Monatsblatt Philatelistischer Börsen-Courier, dessen Redaktion Kittl 1892 übernahm. Ferner erschienen ab 1928 monatlich die tschechisch-deutschen Zprávy – Nachrichten, eine Publikation mit zionistischer Ausrichtung. Ausführlich zur Firmengeschichte in tschechischer Sprache siehe: Blažena Przybylová, Jozef Šerka: Charakteristika hlavních ostravských deníků 1918–1938 (Charakteristik der führenden Tageszeitungen in Ostrava in den Jahren 1918–1938). In OSTRAVA, příspěvky k dějinám a současnosti Ostravy a Ostravska, 20. Ostrava 2001, S. 157–186. (Für diesen Hinweis bin ich Frau Dr. Blažena Przybylová zu Dank verpflichtet.)

Geschäftsführer: Dr. Paul Fischel (1886 Prag – 1960 London). Verleger, nach dem Abschluss des Jus-Studiums in Prag (Dr. jur) gründete er 1913 die in Mährisch-Ostrau erscheinende Morgenzeitung und Handelsblatt. Später war er Mitbesitzer und Geschäftsführer des Verlags Julius Kittls Nachf. 1938 emigrierte er nach London, wo er gemeinsam mit Kurt L. Maschler (siehe Atrium-Verlag, Mährisch-Ostrau) und Eugen Prager[1] (siehe E. Prager Verlag, Bratislava) die Firma Lincolns-Prager Publishers gründete. (Zu letzterem siehe Judith Claudia Joos: Trustees for the public? Britische Buchverlage zwischen intellektueller Selbständigkeit, wirtschaftlichem Interesse und patriotischer Verpflichtung zur Zeit des Zweiten Weltkriegs. Wiesbaden: Harrassowitz 2008 (= Mainzer Studien zur Buchwissenschaft; 18), S. 148–149, sowie Christian Bartsch und Heiko Schmidt: Die Brüder Emmerich und Eugen Prager und ihre Verlage. In: die Vitrine. Fachblatt für linke Biblomanie (Berlin), Heft 1, 2002, S. 4–26; hier S. 15–19.

Zur Verbindung mit dem Schocken-Verlag

Zur Verbindung (Dr. Paul Fischels) mit dem Schocken-Verlag bzw. zur Ausgabe der Werke Franz Kafkas (Verlag Heinrich Mercy Sohn) siehe: Saskia Schreuder/Claude Weber (Hrsg.): Der Schocken Verlag, Berlin. Jüdische Selbstbehauptung in Deutschland 1931 bis 1938. Berlin: Akademie Verlag 1994, S. 94–95.

Zu den Besitzverhältnissen

Zu den Besitzverhältnissen bei der Firma Julius Kittls Nachfolger in der Zwischenkriegszeit schreibt Rudolf v. Bitter (Ein wildes Produkt. Louis-Ferdinand Céline und sein Roman „Reise ans Ende der Nacht“ im deutschsprachigen Raum. Eine Rezeptionsstudie. Bonn: Romanistischer Verlag, 2007) unter Berufung auf den Akt im Kreisgericht Mährisch-Ostrau Folgendes:

Tatsächlich gehörte die „Firma Zeitungsverlags- und Druckindustrie-Gesellschaft Julius Kittl Nachfolger Keller & Comp. in Mähr.-Ostrau“ den „offenen Gesellschaftern“ Rudolf Keller [1875–1964], „Herausgeber des Prager Tagblattes“, Paula Fischel, Gattin von Dr. Paul Fischel, Chefredakteur der Morgenzeitung in Mährisch-Ostrau, Mathilde Benies, „Grossindustriellersgattin (sic!) in Klecan bei Prag“, Kunigunde Elisabeth Morawitz, „Grossindustriellersgattin (sic!) in Prag“, wobei die beiden letzteren ihre Anteile von Edgar Morawitz, „Grossindustrieller in Prag“ erhalten haben, mit Dr. Paul Fischel als Prokuristen.[2] Wie aus einer weiteren Gesellschafterveränderung beim Kreisgericht Mährisch-Ostrau hervorgeht, war Kunigunde Morawitz, Gattin des Großindustriellen Morawitz seit 24.6.19, gemäß Geburtsurkunde vor dieser Ehe eine Mercy. Von Morawitz hatte sie sich am 2.6.28 scheiden lassen und ihren Geburtsnamen Mercy wieder angenommen, um dann am 27.6.1928 Franz Anton Graf Nostitz zu ehelichen. Dieselbe Urkunde weist Morawitz als in Barcelona ansässig aus.[3] Die offene Gesellschafterin Mathilde Benies war ebenfalls eine geborene Mercy.[4]

Beteiligung am Rowohlt Verlag

Rudolf v. Bitter (Stand 2007) sieht eine Verbindung zwischen Kittls und dem Rowohlt Verlag als „nicht richtig nachgewiesen“, obwohl Stephan Füssel (Geschichte des deutschen Buchhandels im 19. und 20. Jahrhundert. Die Weimarer Republik 1918 – 1933. Band 2, Teil 2. Im Auftrag der Historischen Kommission herausgegeben von Ernst Fischer und Stephan Füssel. Berlin/Boston: De Gruyter 2012, S. 31) im Abschnitt über „Belletristische Verlage“ von einer konkreten und nicht so geringen finanziellen Beteiligung von Kittls am Rowohlt Verlag ausgeht:

Die stürmische Expansion des Verlages […] führte dazu, dass Rowohlt die Geschäftsform einer ‚Kommanditgesellschaft auf Aktien’ (KGaA) wählte und damit weiteres frisches Kapital in den Verlag holte. Großaktionär wurde u.a. das mährische Verlagshaus Julius Kittl Nachf., Keller & Co. mit einer Einlage von 3 Millionen Mark. Kittl wurde im Laufe der Zeit aber nicht nur sein Finanzier und bevorzugter Drucker, sondern auch ein Verlagspartner, der in Mährisch-Ostrau noch bis 1938 Bücher vertrieb, die bei Rowohlt nicht mehr erscheinen konnten, wie Ernst Salomon in seinem Fragebogen berichtet.[5]

Das Engagement Jul. Kittls Nachf. wird in folgenden Publikationen über den Rowohlt Verlag nicht erwähnt: Hermann Gieselbusch/Dirk Moldenhauer/Uwe Naumann/Michael Töteberg: 100 Jahre Rowohlt. Eine illustrierte Chronik. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 2008, sowie Paul Mayer: Ernst Rowohlt in Selbstzeugnissen und Bilddokumenten. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1968. (= rowohlts monographien, Bd. 139).

Dass, wie Walther Kaiulehn in seinem Buch über Ernst Rowohlt behauptet, Rowohlt bei der Gründung der Firma Jul. Kittls Nachf., d.h. eines „neuen Verlags“, Pate gestanden wäre, ist vollkommen falsch. Siehe Walther Kiaulehn: Mein Freund der Verleger. Ernst Rowohlt und seine Zeit. Reinbek bei Hamburg: Rowohlt 1967, S. 184: „Ernst Rowohlt versuchte, sich in der Tschechoslowakei eine geheime verlegerische Zuflucht zu schaffen. So ermunterte er die deutschsprachige Druckerei Kittel (sic!) in Mährisch-Ostrau, sich als Verlag zu etablieren, und vermittelte dem neuen Verlag (sic!) die Werke von Autoren, die in Deutschland mißliebig waren. Das schien zunächst ein möglicher Ausweg. Doch mit der Besetzung der Tschechoslowakei war es auch damit aus.“

So geheim war diese „Zuflucht“ nun doch nicht. Will Vesper, der auch der irrigen Ansicht war, dass Jul. Kittls mehr oder weniger ein neuer „Emigrantenverlag“ wäre, hatte den Verlag bereits Anfang 1936 im Visier. Unter der Überschrift „Unsere Meinung“ schrieb er in der Neuen Literatur, Heft 1, Januar 1936, S. 55f.: „Immer wieder müssen wir die deutschen Leser und die deutschen Buchhändler dringend vor den Emigrantenverlagen warnen, die nun vom Ausland her den deutschen Markt wieder an sich zu reißen suchen. Wir machen heute besonders aufmerksam auf den Verlag ‚Julius Kittls Nachfolger, Leipzig/M. Ostrau’ (d.h. Mährisch-Ostrau), der ganz fidel im Buchhändler-Börsenblatt vom 14. November 1935 uns Deutschen die Bücher seiner Juden anpreist und dabei die ahnungslosen und charakterlosen Hymnen reichsdeutscher Blätter über seine Judenbücher zitieren kann. Über das Buch des Prager (sic!) Juden Ludwig Winder, ‚Steffi’, das bezeichnenderweise 1934 den deutschen Literaturpreis der Tschechoslowakischen Republik erhielt, gerät in alter Gewohnheit ein Teil der deutschen Bürgerpresse in wahre Orgien des Entzückens. Da orakelt z.B. die ‚D.A.Z.’, daß ‚Steffi’ (in Wahrheit eine kaltschnäuzige Literatenmache), ‚es verdient, in die Weltliteratur einzugehen’. – Ach, wann hören wir solche Töne einmal über die wirklich großen deutschen Meisterwerke? Wann werden unsere Buchbesprecher einmal so viel Gehirn haben, daß sie ihre Besprechungen mit wirklicher Überzeugung schreiben? Im ‚Börsenblatt für den Deutschen Buchhandel’ aber und in den Büchern selbst müßten Judenbücher und Judenverlage ehrlich und offen als solche gekennzeichnet werden, sonst kann sich nämlich kein deutscher Buchhändler mehr zurechtfinden. Genau wie auf anderen geistigen Gebieten, kann auch hier nur offenes Visier zu einer wirklichen Befriedung führen.“

Im Dezember 1937 veröffentlichte Vesper eine Warnung über den Verlag Kittls Nachfolger: „Über den Verlag Kittls Nachfolger in Mährisch-Ostrau, der u.a. die ‚Schlesischen Lieder’ von Bezruč verlegt hat, erfahren wir, daß er dem jüdischen ‚Prager Tageblatt’ (sic!) gehört, das durch seine infame Deutschenhetze genügsam bekannt ist. Der Geschäftsführer dieses Unternehmens ist der Jude Paul Fischel. Also, deutscher Buchhändler und deutscher Buchkritiker, Vorsicht!“ (Die Neue Literatur, Heft 12, Dezember 1937, S. 658).

Kittls und die RSK

Volker Dahm erklärt die „Toleranz“ der NS-Schrifttumsbehörde Kittls Nachf. gegenüber damit, dass die RSK den devisenbringenden Export reichsdeutscher Bücher in die Tschechoslowakei nicht gefährden wollte, zumal sie auch Retorsionsmaßnahmen von tschechischer Seite befürchtete:

„Der Grund für diese Zurückhaltung ist natürlich in den bereits dargelegten handelspolitischen und exportwirtschaftlichen Sachzwängen zu sehen, die die Schrifttumsbehörden veranlaßten, sogar aus Deutschland emigrierte jüdische Verleger vorübergehend auf dem deutschen Buchmarkt zu tolerieren. Der Fall des Verlages Julius Kittl, Keller & Co. in Mährisch-Ostrau macht dies auch für einen seit jeher im Ausland befindlichen Verlag deutlich. Noch im August 1937 lehnte RSK-Referent K.H. Bischoff eine Totalindizierung der Produktion des Kittl-Verlags ab, wie sie von der Presseabteilung des SD-Hauptamts mit der Begründung gefordert worden war, daß ohnehin 18 Titel des Verlages in die ‚Liste des schädlichen und unerwünschten Schrifttums’ eingereiht seien. Zwar handele es sich, schrieb Bischoff an den Referenten Herbert Menz in der RSK-Geschäftsführung, bei diesem Verlag ‚um ein kapitalmäßig so gut wie ausschließlich in jüdischen Händen befindliches Unternehmen’, das hauptsächlich Bücher jüdischer Autoren verlege, die noch in Deutschland lebten, hier aber nicht mehr veröffentlichen könnten. Ein Gesamtverbot könne aber die tschechische Regierung zu ‚irgendeiner Gegenmaßnahme’ veranlassen, die vermieden werden müsse, da die deutschen Buchexporte in die Tschechoslowakei die Importe bei weitem überträfen und die Buchausfuhr der einzige erfolgversprechende Weg sei, um in der Tschechoslowakei Propaganda zu treiben. Bischoff empfahl, die Deutsche Bücherei oder die Fa. Köhler & Volckmar (größte deutsche Zwischenbuchhandlung mit Barsortiment) anzuweisen, jede Neuerscheinung des Kittl-Verlags sofort zu melden, und diese dann sofort zu verbieten. Gegen solche Einzelverbote könne die tschechische Regierung keine Einwände erheben, faktisch werde damit aber das gleiche erreicht wie mit einem Gesamtverbot.“

In: Volker Dahm: Das jüdische Buch im Dritten Reich. 2., überarb. Auflage. München: C.H. Beck 1993, S. 182.

Zum Themenkomplex Max Brod – E.P. Tal Verlag – Allert de Lange – Julius Kittls Nachf. siehe Ulrike Spring: Verlagstätigkeit im niederländischen Exil 1933-1940. Diplomarbeit Univ. Wien 1994.


Zum Verlagsprogramm

„Zu den altbewährten österreichischen Verlagen trat jetzt als Folge der politischen Ereignisse eine Reihe von Verlagen neu hinzu. Auch in der Tschechoslowakei kam es in diesen Jahren aus den gleichen Gründen zu einer bemerkenswerten Verlagstätigkeit in deutscher Sprache. Am meisten Beachtung fand unter diesen neuentstandenen Verlagen der Tschechoslowakei der in Prag beheimatete Verlag HEINRICH MERCY SOHN. Welche schöne Erinnerungen weckte in österreichischen Buchhändlerkreisen der Name MERCY! War doch MERCY nicht nur der Inhaber einer der angesehensten Buchhandlungen Prags, sondern auch am Vereinsleben hervorragend als Funktionär beteiligt und in den Jahren von 1865 bis 1868 1. Vorsitzender gewesen. Nun, in einer Notzeit des deutschen Buches tauchte sein Name wieder auf. Der Verlag HEINRICH MERCY SOHN brachte u.a. eine sechsbändige Ausgabe der ‚Gesammelten Schriften’ von Franz Kafka.[6] Diese Prager Kafka-Ausgabe gehört zu den größten Seltenheiten des Büchermarktes. Bunte Reichhaltigkeit entfaltete der Verlag JULIUS KITTLS NACHFOLGER, Mährisch-Ostrau. Er brachte außer Romanen von Friedrich Torberg, Ernst Weiß, Ludwig Winder, Julien Green, Louis-Ferdinand Céline auch die Biographien ‚Franz Joseph I’ von Karl Tschuppik, ‚Karl V.’, ‚Franz I’, ‚Wallenstein’, ‚Metternich’, alle von Walter Tritsch. Diese betont österreichischen Bücher schlossen unter dem Druck des Dritten Reiches auf eine paradoxe Weise die 1918 getrennten Länder und Völker wieder zusammen, wenigstens zu einer geistigen Einheit. Diese mußte naturgemäß dem nationalen Chauvinismus verdächtig und ‚untragbar’ sein – den nationalen Chauvinismus, gleichgültig welches Etikett er trug. Jedenfalls auch von diesem Gesichtspunkt einer sich neu bildenden Zusammengehörigkeit mußte [166] sich Hitler nun noch die Tschechoslowakei untertan machen, als einem letzten Rest des großen Österreich von einst.“
(Oskar Maurus Fontana: Hundert Jahre Hauptverband der österreichischen Buchhändler im Spiegel der Zeit. Wien 1959, S. 165f.)


Zur Verlagsproduktion

Auswahl-Katalog der Buchhandlung Julius Kittls Nachfolger Mähr.-Ostrau. Mährisch-Ostrau: Julius Kittls Nachfolger, [1938]. 47 S. [National Library CR: Shelf no.: * II 014865]

Laut Kyselá (Miroslava Kyselá: Die regionale deutsche Presse in Mährisch-Ostrau. In: Berichte und Forschung. Jahrbuch des Bundesinstituts für Kultur und Geschichte der Deutschen im östlichen Europa 11 (2003). München: R. Oldenbourg Verlag 2003, S. 51) gab die Buchhandlung Julius Kittls von 1926 bis 1939 eine Halbmonatsschrift unter dem Titel Literarischer Anzeiger der Buchhandlung Jul. Kittls Nachf. heraus, um das Publikum über ihre Produktion zu informieren, doch ist es nicht gelungen, diese Publikation irgendwo nachzuweisen.

Jul. Kittls Nachfolger Neuerscheinungen 1934


Auswahl aus der Verlagsproduktion

  • Adress- und Branchenbuch für das nordostmährische Industriegebiet … Herausgeber: Josef Brosch. 1943.
  • Aljechin, A./Euwe, M. : Der Kampf um die Schachweltmeisterschaft, gespielt in Holland im Jahre 1935. Aus dem Holländischen übertragen von Dr. Walther Michalitschke, 1936.
  • Allerhand, Walther: Russland aus der Nähe. Reportage eines Unbefangenen, 1935.
  • Angern, Marianne von: … ausserdem liebte er sie. Roman. [Schutzumschlag von Fritz Biermann]. 1938.
  • Auswahl-Katalog der Buchhandlung Julius Kittls Nachfolger Mähr.-Ostrau. Mähr. Ostrau: Julius Kittls Nachfolger, [1938]. 47 S. (NB Prag)
  • Berend, Alice: Ein Hundeleben: Die Lebensgeschichte eines Dobermanns, von ihm selbst erzählt. [Illustrationen von Steffie]. 1935.
  • Bezruč, Petr: Schlesische Lieder. Aus dem Tschechischen übertragen und eingeleitet von Rudolf Fuchs. o.J. (1937). Erste Ausgabe um 1920 herum.
  • Čapek, Karel: Die erste Kolonne. Roman. (1938).
  • Čapek, Karel: Die Reise nach dem Norden. Mit 234 Zeichnungen des Verfassers. [1938].
  • Céline, Louis Ferdinand [pseud.]: Mea culpa und Das Leben und Wirken des Arztes Ph. I. Semmelweis … 1937.
  • Céline, Louis Ferdinand: Reise ans Ende der Nacht. Aus dem Französischen übersetzt von I. Grünberg]. o.J. 1933?
  • Céline, Louis-Ferdinand: Tod auf Borg. Roman. o.J. [1937].
  • Cohn, Ludwig: Der Weg ins Leben. Blinden und Blindenfreunden ein Führer und Ratgeber. 1938.
  • Dichter, Denker, Helfer: Max Brod zum 50. Geburtstag. Herausgegeben von Felix Weltsch. [1934].Jul. Kittls Nachfolger Kochbuch
  • Die Kultivierte Küche: 572 erprobte Rezepte v.M.B.B. 3. Aufl. 1930.
  • Federmann, Karl: Zu F.M. Klingers Roman „Giafar“. Mährisch-Ostrau: Kittl, (ca. 1905).
  • Földes, Jolán: Ich heirate (Férjhez megyek). Roman. Übersetzt von Otto Drechsler. 1937.
  • Green, Julien: Der Geisterseher. Roman. Aus dem Französischen übersetzt von Franz Hessel. (1934).
  • Heine, Th. Th.: Das spannende Buch. Eine Sammlung heiterer Bilder. (1934).
  • Heller, Frank: Grossfilm Attila. Roman. [Deutsche Übersetzung aus dem Schwedischen von Marie Franzos]. 1936.
  • Igler, Ignaz: Rabbiner in Karlsbad. Ein Volksbuch der Propheten Israels. 1. Auflage. 1938.
  • In memoriam Robert Austerlitz 1862–1937. [Eine kleine Auslese aus der Fülle des künstlerischen Nachlasses]. 1937.
  • Internationales Schachmeisterturnier Mähr.-Ostrau 1933. Sammlung sämtlicher Partien mit ausführlichen Erläuterungen und zahlreichen Diagrammen unter Mitarbeit der beteiligten Meister. Herausgegeben von Hans Kmoch und Dr. Walther Michalitschke. 1933.
  • Jacob, Heinrich Eduard: Sage und Siegeszug des Kaffees. Die Biografie eines weltwirtschaftlichen Stoffes. 1939.
  • Jaffe, Bernhard: Vorposten der Wissenschaft. Durch die Werkstatt der grossen Forscher in Amerika. 1936.
  • Kallinikow, Josef: Die Frau Abt und ihr Reich. Roman. [nach dem russischen Manuskript übersetzt und herausgegeben von Wolfgang E. Groeger], 1931.
  • Kallinikow, Josef: Frauen und Mönche. Roman. [einzige autorisierte Übertragung aus dem Russischen von Wolfgang E. Groeger]. 1928.
  • Kallinikow, Josef: Leo Tolstoi. Die Tragödie seiner Ehe. Aus dem russischen Manuskript übersetzt und bearbeitet von Wolfgang E. Groeger. 1930.
  • Kassowitz, Karl E.: Die Flucht um den Erdball. Erlebnisse eines österreichischen Militärarztes an der Front, in Sibirien, in Mandschukuo und auf der Flucht um die Erde. [Mit 16 Ilustrationen von Hans von Schrötter]. (1936).
  • Keller, Rudolf: Der elektrische Faktor der Nierenarbeit. 1933.
  • Keller, Rudolf: Die Elektrizität in der Zelle. 1932.
  • Keller, Rudolf: Poincaré und die deutsche Schwerindustrie. 1924.
  • Kisch, Guido: Die Prager Universität und die Juden. 1348–1848. Mit Beiträgen zur Geschichte des Medizinstudiums. 1935.
  • Klaudy, Karl: Mensch sein! Gedichte. Zeichnungen von Benno Stefan. 1937.
  • Klepetař, Harry: Seit 1918. Eine Geschichte der Tschechoslowakischen Republik. 1937.
  • Kolářík, Jaroslav: Geld und Politik: Karl Engliš, der Kämpfer für die Stabilisierung. Übersetzung von Kurt Schwarz. 1938.
  • Kor’ān = [Der Koran]: El Koran das heißt Die Lesung : Die Offenbarungen des Mohammed ibn Abdallah, des Propheten Gottes. Zu Schrift gebracht durch Abdelkaaba Adballah Abu-Bekr. Übertragen durch Lazarus Goldschmidt im Jahre der Flucht 1334 oder 1916 der Fleischwerdung. 1916.
  • Laseker, Robert (Hrsg.): Der XIV. Kongreß des Deutschen Schachverbandes in der ČSR vom 10.-18. August 1935 in Konstantinbad. 1935.
  • Leon, Viktor: Gebildete Menschen. Volksstück in drei Akten. Mährisch-Ostrau, gedruckt bei Kittl, 1916.
  • Montherlant, Henry: Erbarmen mit den Frauen. Roman. [Übertragen aus dem Französischen von Paul Amann.].  Schutzumschlag von Mariette Lydis, 1938.
  • Nezval, Vítězslav: Gedichte. Nachgedichtet und ausgewählt von Otto Eisner und Hans Schönhof. 1938.
  • Nistler, Luis: Mikro-elektrische Untersuchungen am Verdauungskanal. 1933.
  • Politzer, Heinz: Fenster vor dem Firmament. Gedichte. 1937.
  • Réti, Richard: Sämtliche Studien. Bearbeitet und herausgegeben von Arthur Mandler. 1931.
  • Schilin, Georgij: Säumiger Tod. Erzählungen aus einem Leprosenheim. o.J. (ca.1937) oder 1936.
  • Seidl, Walter: Der Berg der Liebenden. Erlebnisse eines jungen Deutschen. Roman. 1936.
  • Seidler, Ange: Paris, Hotel Schöne Sonne. 1936.
  • Sommer, Ernst: Botschaft aus Granada. Roman. 1937.
  • Stobitzer, Heinrich: Die Barbaren, oder: Die Deutschen kommen. Lustspiel in vier Aufzügen. Mährisch-Ostrau, gedruckt bei Kittl, 1915.
  • Stroh, Heinz: Der grosse Europäer Eduard Beneš. Erste Ausgabe. 1938.
  • Tauber, Johanna: Die vollkommene Frau. Leitfaden der intelligenten Frau für Familie, Geselligkeit, Haushalt und Küche. 1934.
  • Thetter, Rudolf: Magnetismus – das Urheilmittel. Bericht eines Heilers. 1937.
  • Torberg, Friedrich: Der Schüler Gerber hat absolviert. Roman. 1938.
  • Torberg, Friedrich: Die Mannschaft. Roman eines Sport-Lebens. 1935 (1.-3. Tsd.).
  • Tritsch, Walther: Franz von Österreich. Der Kaiser des „Gott erhalte“. 1937.
  • Tritsch, Walther: Karl V., Kaiser der Christenheit, Verlierer der Erde. 1935.
  • Tritsch, Walther: Wallenstein. Herr des Schicksals – Knecht der Sterne. (1936).
  • Tschuppik, Karl: Franz Joseph I. Der Untergang eines Reiches. o.J. (ca. 1930).
  • Unterhauser, Heinrich: Die Kunst des Einkochens. Vollständige Anleitung zum haltbaren Einlegen von Kompotten und Gemüse, Bereitung von Marmeladen, Jams, Fruchtsäften, Obstweinen etc. für Haus und Gewerbe. 1936.
  • Wanderziel Beskiden. Durch Ostraus südliche Umgebung und die Beskiden im Protektoratsgebiet zusammengestellt von Rudolf Sokol. 1941.
  • Wechsberg, Josef: Die große Mauer. Das Buch einer Weltreise. 1937.
  • Wechsberg, Josef: Visum für Amerika. Ein Buch für Auswanderer nach den Vereinigten Staaten und Kanada. 1939.
  • Weiß, Ernst: Der Gefängnisarzt oder die Vaterlosen. Roman. 1934.
  • Weltsch, Felix: Das Rätsel des Lachens. 1935.
  • Weltsch, Felix: Das Wagnis der Mitte. Ein Beitrag zur Ethik und Politik der Zeit. 1936.Jul. Kittls Nachfolger Anzeige
  • Winder, Ludwig: Dr. Muff. Roman. [1934].
  • Winder, Ludwig: Steffi oder Familie Dörre überwindet die Krise. Roman. 1935.
  • Wodehouse, P.G.: Billie, welchen meinst du? Roman. 1937.
  • Wolfenstein, Alfred: Die gefährlichen Engel. Dreissig Geschichten. 1936.
  • Wurzel, Friedl: Der moderne Skilauf in Merk- und Schlagworten. Über 140 Illustrationen von Leo Haas, [1934].
  • Young, William E.: Hai! … Hai! … = [„Shark! Shark!“]. Dreissig Jahre als Haifischfänger in allen Meeren der Welt. Mit einem Vorwort von Felix Graf Luckner. [Deutsch aus dem Englischen: Lina Horn], 1935.
  • Ziegler, Ignaz: Ein Volksbuch über die Propheten Israels. Mit 1 Porträt. 1938.


Anmerkungen

[1] Zu Eugen Prager, der im Mai 1967 knapp vor Vollendung seines 72. Lebensjahres in London starb, siehe den kurzen Nachruf in der Arbeiterzeitung (Wien), 10. Mai 1967, S. 4 sowie den Abschnitt über den E. Prager Verlag. Zur Beziehung zwischen Alfred Kerr und Eugen Prager (Lincoln Prager Publishers) siehe: Nicola Otten: „Mit Geschaffnem grüßt man sachte, was nur das Erleben brachte“. Verfolgung, Flucht und Exil im Spiegel der autobiographischen Schriften der Familie Alfred Kerrs. Diss. Universität Hamburg 2009.

[2] Register des Kreisgerichts Neutitschein 20. Juni 1918 und Kreisgericht Mährisch-Ostrau, 24. Februar 1926.

[3] Kreisgericht Mährisch-Ostrau, 9. August 1934.

[4] Kreisgericht Mährisch-Ostrau, 28. August 1940.

[5] Es handelt sich um den erstmals 1951 bei Rowohlt erschienenen Roman Der Fragebogen.

[6] Die Behauptung Fontanas ist insofern nicht richtig, als die ersten vier Bände der Gesammelten Schriften im Schocken Verlag in Berlin erschienen. Die letzten beiden Bände und die Biographie von Max Brod kamen in Prag bei Mercy heraus.