Beronia-Verlag, Bärn i.M./Beroun [1931–1935]
„Seit nunmehr über 75 Jahren gibt es die Firma Hykel. Gegründet wurde die Buchhandlung am 01.03.1932 von meinem Großvater Gernot Hykel (1906-1984) im schönen Örtchen Bärn / Ostsudetenland (heute Tschechische Republik) am dortigen Ringplatz, im Herzen der Stadt. Seine Ausbildung zum Buchdrucker erhielt mein Großvater in der von seinem Vater Emil Hykel gegründeten Druckerei “Graphische Anstalt Emil Hykel” mit angeschlossenem Verlag. Dort erschienen mehrere Schriften, Ortschroniken sowie der „Klassiker“ der damaligen Zeit auf dem Gebiet der Raffinerie-Technologie »Moderne Erdölverarbeitung« von W. Borrmann (1951), von dem noch einige wenige Exemplare bei uns existieren. Nach einigen Irrfahrten gelangte unsere Familie nach dem Zweiten Weltkrieg und der Vertreibung aus dem Sudetenland nach Nordhessen, wo man zunächst im Dörfchen Röddenau und anschließend in der nahen Stadt Frankenberg neuen Fuß fasste.“ (Eine kleine Firmen-/ Familienchronik von Rüdiger Richter, 22.8.2010) [1]
Die Firma – eigentlich die 1910 gegründete Graphische Anstalt Emil Hykel GmbH – ist nur gelegentlich als Verlag in Erscheinung getreten, wobei lediglich ein einziger Titel mit dem Impressum „Beronia Verlag“ nachgewiesen werden konnte, und zwar handelt es sich um das Werk Das Drama von Mayerling. Das Trauerspiel um Kronprinz Rudolf von Österreich. Ein Sittenroman aus der Zeit um 1885 von C. Lenzhof, das 1932 in 18 Heften erschien. Ebenfalls bei Emil Hykel erschienen sind das Heimatbuch für den Bezirk Bärn einschließlich der Nachbargemeinden des Bezirkes bearbeitet von Johann Theimer (1931, Nachdruck 1979) als 1. Folge der Reihe „Bärner Ländchen“) sowie Gustav Schroll: Weihnachts-Abend. Weihnachtsspiel in 3 Bildern [1935].
Anmerkungen
[1] Näheres zur Firmengeschichte: Website Buchhandlung Gernot Hykel, Frankenberg. Die Darstellung ist in der zeitlichen Folge insofern unlogisch, als die erwähnte Publikation von Borrmann (1951) unmöglich in dem der Graphischen Anstalt in Bärn „angschlossenen Verlag“ erscheinen konnte, zumal die Firma in der Tschechoslowakischen Republik längst nicht mehr existierte. „Auch die Buchdruckerei „Graphische Anstalt Emil Hykel” wurde 1910 gegründet (nebenstehendes Bild; auf der Mader-Karte Haus Nr. 134 in der Bahnstraße). Der Sohn Gernot Hykel gründete später mit seiner Frau Else geb. Schramm am Bärner Ringplatz eine Buchhandlung und nach der Vertreibung ein gleiches Fachgeschäft in Frankenberg. Dieses Geschäft ist noch heute unter der Führung der Nachkommen im Zentrum Frankenbergs zu finden.“ (Johann Lichtblau: Vor 100 Jahren in Bärn — Das Jahr 1910.)